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WIR BERICHTEN FÜR SIE LIVE VON ALL UNSEREN TOUREN!




Mein Idriss heiratet. Die Feier findet vom Freitag, den 9.2. bis zum Sonntag, den 11.2. statt


11.02.2024: Heute ist Samstag und der Tag an dem die Hauptfeier der Hochzeit stattfindet.

Heute ist Samstag und der Tag an dem die Hauptfeier der Hochzeit stattfindet.

Ich selbst habe solch eine Feier noch nicht erlebt und bin sehr gespannt, was da passiert.

Der Idriss hat mich vorinformiert und ich weiß deshalb so ungefähr.

Ich staune über den Idriss, der die ruhe selbst ist.

Früh ist meine Aufgabe, die Lichterketten zu installieren. ES wurden ja 3 große Zelte aufgebaut und unendlich viele Stühle zurechtgestellt. Die Zeit vergeht schnell.

Da ich ja Hobbykoch bin, schaue ich immer mal in das Zimmer, wo in großen Mengen gekocht wird. Auch hier stoische Ruhe bei den Frauen. Hühner über Hühner werden gegart, der Kus Kus dampft.

Nun muss bis Nachmittag gewartet werden, bis die Braut mit dem Auto erscheint und von den Gästen mit Hallo empfangen wird.

Ich ziehe mich ins Wohnmobil zurück und erledige viele leine Arbeiten. So ca. 17 Uhr ist es soweit. Der Idriss ruft mich an. Ich soll kommen, das Auto mit der Braut ist schon in der Nähe.

Ich eile zur Kasbah und sehe, wie die Gäste tanzen und singen. Es ist eine von weiten hörbare Stimmung. Jung und alt tanz nach den Trommel Rhythmen.

Jetz formiert sich ein langer Zug von Menschen, Gästen und Dorfbewohner. Mit Trommeln bewaffnet laufen Sie auf der Dorfstraße dem Auto entgegen.

Mit lauten Hupen kommt nun das Autokorso.

Mit mörderischem Lärm fährt das Auto in den Hof. Singen und tanzen ist angesagt. Man kann es nicht schildern, nur erleben.

Nun wird es spannend, jetzt verschwindet die Braut unentdeckt in das Zimmer von Idriss. Ich selbst habe sie ja auch noch nicht gesehen.

Bin gespannt, wie sie aussieht.

Der Idriss wird nun angezogen und fein gemacht. Ich soll den Schlips binden. Das kann ich nicht, habe ich einen Schlips nur einmal in meinem Leben getragen: zu meiner Verteidigung meiner Dissertation.

Jeder zerrt am Idriss herum. Die Braut ist wie verschwunden.

Jetzt wird das Essen für die Gäste im Zelt serviert. Ich verschwinde in mein Wohnmobil, da es nun noch lange dauern würde, ehe wir das Brautpaar in Augenschein nehmen können.

Der Idriss will wieder anrufen, damit ich erscheinen kann.

ES ist schon fas t23 Uhr und so langsam werde ich müde und am liebsten wäre ich ins Bett gegangen. DA ruft der Idriss an und ich eile zum Festzelt.

Aber nun, ihr Leute, beginnt ein tolles Fest, das die Müdigkeit verschwinden lässt.

Eine Musikgruppe vom Feinsten lässt die Sau so richtig raus. ES kommen immer mehr Leute, locker sind jetzt 200 Gäste im und vor dem Zelt versammelt. Die Kühle der Nacht spüre ich nicht mehr, die Musik, die bunten Kleider der Frauen, es ist eine einmalige Show, die ich so noch nie erlebt habe. Einige Frauen tragen die original Berber Kleidung. Ich habe einige fotografiert. Wild wird getanzt und gesungen. Es ist iuglaubloich. Die örtliche Polizei ist in zivil vertreten, der Imam ist auch da und begrüßt mich freundlich.

Ich bin ja der Fotograf und nehmen meine Aufgabe sehr ernst. Es gibt auch einen echten Fotografen, der das Geschehen mit einer tollen Kamera aufnimmt.

Jetzt ist es endlich soweit, das Brautpaar erscheint. Das Mädchen ist ca. 30 Jahre und sehr hübsch, finde ich. Sie ist wie eine Königin gekleidet und ist sehr schüchtern. Der Idriss ist da völlig anders -immer freundlich und ruhig lächelnd. Ein schönes Paar.

Die Frauen stoßen diesen bekannt Trällerton aus. Sie singen und tanzen um das Paar.

Es wurde ja ein Heiratstuhl aufgebaut. Jetz sitzen beide da oben und wirken etwas hilflos. Ich komme kaum an die beiden ran, es wühlt unendlich. Jeder möchte sie begrüßen.

Ich kämpfe mich durch und kann sie gut fotografieren.

Die Musiker spielen tolle Berber Musik. Die Kinder sind alle auf der „Matte“. Die Frauen folgen und nur ein Mann tanzt so vor sich hin.

Dann verschwindet das Hochzeitspaar und wird wieder neu angezogen. Nun schlüpft Idriss in einen schwarzen Festanzug. „meine Fresse“ sage ich mir, so kenne ich den Jungen gar nicht. Er sieht ja richtig fein aus. Die junge Frau hat eine goldene Krone auf, es wirkt nicht kitschig, sondern festlich.

Wieder werden sie mit Trommeln, Gesängen und diesen Trällerton begleitet.

Wahnsinn, was hier abgeht. In der Zwischenzeit habe ich die Zeit genutzt, um bekannt jungen Frauen in Berber Kleidung zu fotografieren.

Nun ist wohl inzwischen das ganze Dorf auf dem Tanz Parkett. Ich sichte auch die Mutter von Idriss, auch der Vater ist zu sehen.

Eine unglaubliche Stimmung ist im Saal.

Trotzdem entscheide ich mich 3.30 Uhr mich zu verabschieden.

Ich möchte am Nächsten tag zum Souk. Da mich etwas schlafen.

Ich veröffentliche nun ein paar Fotos von der Hochzeit. Viel Spaß beim Ansehen.

11.02.2024: Fesch !
11.02.2024: Schon mal ein Blick in die Zelte
11.02.2024: Das Brautpaar
11.02.2024: Kinder sind die erasten Gäste im Zelt
11.02.2024: Der Imam vom Dorf kommt auch zum Fest
11.02.2024: Junge FRau im Berber Schmuck
11.02.2024: Ein kleiner Gast
11.02.2024: Die Musikgruppe baut auf
11.02.2024: Der Aufbau des Hochzeitsstuhls
11.02.2024: Jetzt beginnt die Feier das Hochzeitspaar begibt sich zum Hochzeitsstuhl
11.02.2024: Das Brautpaar auf dem Hochzeitsstuhl
11.02.2024: Karima, eine Nachbarin dr Familie in der Berber Kleidung
11.02.2024: Jtzt wird der Schlips angelegt
11.02.2024: Neu angezogen zeigt sich das Brautpaar
11.02.2024: Das Brautpaar
09.02.2024: Beginn der Feierlichkeiten zur Hochzeit von Idriss

Beginn der Feierlichkeiten zur Hochzeit von Idriss

Nicht ganz so früh, begebe ich mich zur Kasbah von der Familie von Idriss. Ich weiß, dass hier in Marokkos Süden alles nicht so zeitig beginnt.

Ein passender Spruch fällt mir dazu ein: Die Deutschen haben die Uhren und wir die Zeit!“

Und noch einer: Sitzt ein Deutscher mit einem Marokkaner in einem marokkanischen Café`, und trinkt sein Tee. Der Deutsche spricht den Marokkaner an. Er sagt zu ihm „nimm einen Kredit auf und mach ein Café auf! Hast du dann den Kredit zurückgezahlt, hast du deine Ruhe!“ Der Marokkaner sagt zu dem Deutschen“, „die Ruhe habe ich schon jetzt!“

Will damit sagen, dass sich hier die Mühlen langsamer drehen.

Und die deutsche Hektik bei so einer Größenordnung einer Feier ist wohl uns vorstellbar – die Marokkaner bringt man nicht aus der Ruhe.

Mein Idriss ganz vorn dran. Er ist die Ruhe in Person. Ich kenne ich ja, und weiß, dass er immer die Ruhe weghat.

Aber bei so einer wichtigen Feier, wie diese???

Er bleibt Kuhl.

Ich staune nicht schlecht, es steht wahrlich ein 2. Zelt. Beide Zelte sind nun schon mit Stühlen und Tischen ausgestattet. Es ist ein beeindruckendes Panorama. DA passen bestimmt 200 Gäste rein.

DA ich ja ein Hobbykoch bin, treibt es mich gleich in die provisorische Küche. 2 Köchinnen aus der Schule von Beni Tjjite sind anwesend und noch3 andere Frauen. Riesige Töpfe dampfen schon, Schnellkochtöpfe pfeifen und der Kus Kus köchelt vor sich hin.

70 Hühner müssen gebraten werden. Eine kleine Frau sitzt auf einem kleinem Plaststuhl. Sie ist die Braterin. In einem nicht allzu großen Topf wallt das heiße Öl.

2 ganze Hähnchen passen rein. In aller Ruhe begießt die Frau die beiden Hühner mit heißem Öl bis diese braune Farbe annehmen. Soßen werden verkostet und mir wird laufend ein Leckerbissen angeboten.

Die Technische Ausrüstung für dies Küche kenne ich. der Idriss hat diese vor einigen Jahren herstellen lasse.

Ein Herd mit 10 Flammen und nur mit einer Gasflasche angeschlossen funktioniert sensationell. Immerhin können 10 Töpfe gleichzeitig kochen. Das ist effizient.

Zwischendurch schaue ich mal rüber in das Zelt. Heute werden die Männer des Ortes bewirtet. Sie wissen von der Einladung, da der Imam des Ortes es aus dem Lautsprecher der Moschee verkündet hat.

Und schon strömen sie alle herbei. Auch der Imam ist dabei. Von ihm weiß ich, dass er gern und viel isst. Wir kennen uns gut. Heute trägt er eine Weiße Kandura. Eine Kandura ist ein mächtiges Gewand mit einer großen Kapuze und einer großen Bommel daran. Dieses Gewand trägt man eigentlich im tiefen Süden, wenn es höllisch warm ist.

Ich mache ein Bild vom Idriss mit dem Imam. Nun sitzen eine menge von Männern in einer Reihe. Wo sind die Frauen und wo sind die Kinder?

Ich frage immer den Idriss, wenn mir etwas unklar ist.

Die Frauen gehören jetzt hier nicht dazu und die Kinder sitzen abseits für sich. Ich erfahre vom Idriss, dass die Frauen nach den Männern beköstigt werden.

Sehr eigenartig, aber eben wie wir sagen, eine andere Kultur. Mir selbst fehlen die Frauen und vor allem die Kinder an einem gemeinsamen Tisch.

Aber ich bin ja hier ein Gast im Land.

Immer wieder tausche ich in der Küche auf. Sehr zum Gefallen der Frauen. Ich denke, es freut sie, dass ein Mann ihre Arbeit schätzt.

Es ist für mich sehr interessant, wie sie mit der einfachen Technik, wahre Wunder zaubern.

Ich kenne deren Kochkünste, da wir ja in allen Touren hier in die Familie kommen.

Nun bin ich ja hier in Ait Ouarzag kein Unbekannter mehr und ich habe mit dem Idriss einen Landsmann in Pflege genommen und das öffnet alle möglichen Tore. So erhalte ich vom Bürgermeister gleich das Angebot, hier ein fester Wohnsitz zu erhalten.

Man muss wissen, dass es in Marokko nicht so einfach ist, so etwas zu erhalten.

So vergeht die Zeit und da höre ich die Männer den Koran singen. Beeindruckend ist für mich hier in diesem Land, der Zusammenhalt das Meschen, egal ob jung oder alt.

Nun beginnt das große Essen. Es gibt Hähnchen mit Kuskus, vorher Gebäck und Nüsse. Ich betrachte mir dies Männer gern. Ihre Kleidung vor allem die Dschellabas. Sie schwätzen alle miteinander und bieten mir unentwegt einen Platz an.

Ich glaube, dass ich hier im Ort integriert bin.

ES ist ein tolles Gefühl, ein Bestandteil dieser Gemeinschaft zu sein. Und wieder einen Blick in das Küchen Geschehen. DA wird ein Zuckerhut mit einem Stück Eisen zerkleinert und in Massen Tee gekocht.

Jetzt wird das Essen aufgetragen. Ein Teller in die Mitte und alle am Tisch sitzenden greifen nun zu.

Das ist nicht mein Fall. der Idriss kennt mich 20 Jahre und weiß, dass dies für mich nicht in Frage kommt aus einem Napf zu essen!

So bekomme ich meinen Teller an einem Tisch separat hingestellt. Und ich fühle mich wie ein Aussätziger.

Wir besprechen nun noch mit dem Idriss, wie der morgige Tag abläuft und was ich zu machen habe.

Jetzt wird das Auto mit den Geschenken für die Braut beladen. Dazu kommt auch ein lebendes Lamm, was morgen bei der Familie der Braut geschlachtet wird.

Nun frage ich den Idriss, was er morgen als Bräutigam zur Feier des Tages anzieht.

EWR hat sich einen schwarzen Anzug nähen lassen. Das weiße Hemd kommt mir zu klein vor. Der Idriss probiert es an und sieh da, es ist zu klein.

Wir haben in unserem Vorrat für unser Reisen viele Hemden. Wir schauen gleich mal nach einem weißen Hemd. Da haben wir nur 2 Stück mit kurzem Arm.

Ich sage, er soll es nehmen, es sieht ja keiner. Mal sehen, was wer macht.

Für morgen früh haben wir ausgemacht, dass wir die bunten Beleuchtungsketten von unserer Weinnachtstour noch an die Zelte anbringen.

Ich verabschiede mich und sitze nun am Computer und schreibe diesen Text, der euch hoffentlich gefällt.

Viele Grüße von

Wolfgang und Idriss

 

 

09.02.2024: Es stehen nun 2 Zelte für viele Gäste
09.02.2024: Ein Blick in das Innenleben des Zeltes
09.02.2024: Da sitzt der Ammon und dahinter haben die Kinder Platz genommen
09.02.2024: So langsam füllt sich das Zelt
09.02.2024: Der Idriss, danemn der Imam des Ortes und ein anderer Mann in typischer Kleidung
09.02.2024: Es gibt Tee im Zelt
09.02.2024: Ein Blick aus dem Zelt
09.02.2024: Nun schauen wir mal in die Küche
09.02.2024: Der Kocher
09.02.2024: Der Kus Kus Topf
09.02.2024: Hier wird Brot gebacken
09.02.2024: Die vorbereiteten Hähnchen
09.02.2024: Jetzt geht es los - Kus Kus mit Hähnchen
09.02.2024: Die Kinder bekommen zuerst
09.02.2024: Das "Personal" bekommt auch etwas zu essen
08.02.2024: Live Bericht von der Hochzeit

Idriss heiratet und ich bin dabei

Ich bin nun live bei den Feierlichkeitemn dabei. Ich denke, es ist ein guter GRund, eine live Bericht davon zu verfassen.

Ich bin als Fotograf und fahrer für die Anfahrt der Braut am Samstag vorgesehen.

Ich werde die 3 Tage live von der Hochzeit berichten.

Zuerst habe ich den Text und auch schon ein paar Bilder von der Hochzeit seines Bruders aufgeführt.

Lesen Sie nachfolgend die Schilderungen über die Hochzeit seines Bruders:

Leider bekomme ich die Fotos nicht in den Bericht hineinj. Das tut mir wirklich leid. Ichblasse aber die Bildunterschriften im Text.

 

Wenn Sie das Leben der Nomaden, die Hochzeitsrituale der Marokkaner im Süden, die marokkanische Küche selbst kochen,  das Leben der Atlasberber und die südmarokkanische Grabkultur kennenlernen möchten, dann sind sie bei Dr. Ammon Tours genau richtig.

Unser marokkanischer Führer Idriss heiratet während dieser Tour. Wir haben einen kostenlosen Tag in Ait Ouarzag zugefügt, damit wir alle genügend Zeit haben, die Hochzeit vollständig zu erleben.

Nachfolgend haben wir einen Text über den Hochzeitsbrauch im Süden Marokkos zusammengestellt.

In kleinen Geschichten verpackt oder als bloße Schilderung präsentieren wir Ihnen diese Kostproben aus dem prallen Leben im Süden Marokkos.

Die Namen sind frei erfunden, die Geschichten und die Orte des Geschehens sind authentisch – es ist die Hochzeit seines Bruders.

Dank unseres marokkanischen Führers Driss Ferdou aus Ait Ouarzag, seinem südmarokkanischen Wohnort, lernen unsere Gäste das Leben der einfachen Marokkaner kennen.

Marokkanische Hochzeit im Süden Marokkos erleben

Lange Zeit zuvor beginnen die vorbereitenden Gespräche für diese Heirat. Mohamed, der 25jährige zukünftige Bräutigam beschließt nach Beratung mit allen Familienmitgliedern, zu heiraten. Die Familie findet die Idee gut und eines Tages begeben sich die Schwester, die Mutter und der Vater gemeinsam auf Brautschau.

Ortseingang in Ait Ouarzag, im Hintergrund Gebirgslandschaften

Mit einem Auto fährt man in einen nahe gelegenen Ort und erkundigt sich bei Dorf Chef, ob es hier wohl heiratswillige Frauen passenden alters gibt. In unserem Falle wurde die Anfrage bejaht.

Nun wird man bei der vom Dorf Chef genannten Familie mit der  heiratswilligen Tochter, nenne wir sie Fatima,  vorstellig und vereinbart einen Termin, bei dem alles Notwendige für eine Hochzeit besprochen werden soll.

Junge Frauen aus Ait Ouarzag in der Kasbah des Bräutigams

Da nun die Brautschau offensichtlich von Erfolg gekrönt war, fährt man mit dem Auto wieder heimwärts.

Der Gesprächstermin mit den zukünftigen Schwiegereltern und der zukünftigen Braut rückt näher, Geschenke werden als Mitbringsel beschafft und schon sitzen die Schwester, die Mutter, der Vater und der zukünftige Bräutigam im Zimmer der heiratswilligen jungen Frau.

Nun wird geprüft aus welches Umfeld die Auserwählte kommt und ob sie zur Familie passt, denn die Frau muss ja zur Familie des zukünftigen Mannes ziehen und sie wird  mehr Zeit und Arbeit mit ihrer Schwiegermutter und der neuen Familie verbringen , als mit ihrem Mann.

Die letzte Entscheidung lag bei Fatima: ja, sie wollte Mohamed heiraten. Zu allerletzt wurde noch ein Hochzeitstermin vereinbart.

Nach dem erfolgreichen Heiratsgespräch verlässt Mohamed mit seinen Familienangehörigen die zukünftigen Schwiegereltern und begibt sich auf die Heimreise.

Nun beginnen in beiden Familien die Hochzeitsvorbereitungen, die ganze 3 Tage in Anspruch nehmen werden. Drei Tage vor dem vereinbarten Hochzeitstermin beginnen in beiden Familien die Feierlichkeiten, die sich inhaltlich gleichen. Deshalb beschreibe ich nur die Feierlichkeiten beim Bräutigam.

Landschaft bei Ait Ouarzag

Am ersten Tag, also 3 Tage vor dem eigentlichen Ereignis reist der Besucherstrom der Verwandten  und Bekannten, die Mohamed sehen und gratulieren wollten nicht ab. Die

Musikanlage des Bruders, der mit dem Reiseveranstalter oft in Deutschland weilt, spielt lautstarke Berbermusik. Die Frauen und Männer tanzen und singen fröhlich stundenlang. Mohamed rührt das offensichtlich überhaupt nicht – er beteiligt sich nicht.

So um zehn Uhr abends werden die Gäste im Haus bewirtet.

traditionelles Essen, meistens ein wohlschmeckender Kus Kus, der mit Rosinen garniert wird, mit Fleisch und Soße. Die Frauen des Dorfes haben das Essen gemeinsam mit den Gastgebern seit Stunden zubereitet. Gegessen wird mit den Händen, Besteck gibt es nicht. Die Hände werden zuvor  sorgfältig gewaschen, wozu reihum ein Becken und Seife gereicht wird. Aus einer Kanne wird langsam warmes Wasser über Es gibt ein die Hände gegossen. Handtücher fliegen durch die Luft – zum Hände Abtrocknen!

Erst um vier oder um  fünf Uhr früh gehen die Gäste nach Hause.

Am anderen morgen Früh ca. 8 Uhr treffen die Verwandten  und Bekannten wieder in der Kasbah (Lehm Burg – Behausung der Berber im Süden) der Familie des Bräutigams ein. Am 2. Tag werden die Männer des Dorfes in die Familie eingeladen.

Alle Gäste sind nun mit dem Kochen des Mittagessens für die vielen Männer des Dorfes  in der Küche der Gastgeber beschäftigt.

Es wird fleißig gearbeitet

16 Uhr fährt die Familie des Bräutigams mit Brautgeschenken zur Familie der Braut. Im Gepäck der Familie befinden sich ein Hammel, Kleidung und noch einige andere praktische Dinge für den Haushalt.

Nach der  Ankunft bei der Familie der Braut wird ein Tee gereicht und danach der Hammel geschlachtet. Ein festliches Mahl wird gemeinsam zubereitet. Die Feierlichkeiten dauern bis ca. 3 Uhr morgens an. Die Gäste schlafen im Haus der Gastgeber.

Tagine mit Kus Kus nach Art des Hauses

Am 3. Und wichtigsten Tag erreicht die Feierlichkeit den Höhepunkt.

Gemeinsam mit den Gästen begibt sich nun die Gesellschaft auf den Weg zum Bräutigam. Das erfolgt mit allen Kraftfahrzeugen, die zur Verfügung stehen. Mit marokkanischen Fahnen geschmückt mit Trommeln und Kastagnetten ausgerüstet wird lautstark hupend die Gesellschaft oft viel zu schnell fahrend in die Nähe des Bräutigams transportiert.

Von weiten schon sieht man die Dorfbewohner des Dorfes, indem der Bräutigam wohnt, Fahne schwenkend die herannahende Gesellschaft bereit, diese zu empfangen. Lautstark, was da Zeug hergibt, wird mit Trommeln und Schellen die Braut und deren Verwandtschaft empfangen. Mohamed ist auch unter der lärmenden Gesellschaft.

Empfang des Brautpaares in Ait Ouarzag

Das Brautpaar setzt sich nun gemeinsam in das schönste Auto, was man zu bieten hat. Der Weg des Autos indem das  Hochzeitpaar sitzt, führt nun 3-mal um die Moschee herum. Ihm folgt alles was Beine und Räder hat – dreimal um die Mosche herum.

Trommeln und Schellen wird das Brautpaar von der Dorfbevölkerung begrüßt

Einfahrt in die Kasbah der Eltern des Bräutigams

Tief vermummt kommen das Brautpaar im Auto an

Danach werden Mohamed und Fatima ins Haus des Bräutigams geführt - die tief verschleierte Braut und der Bräutigam mit der ins Gesicht gezogenen Kapuze.

Nun naht der Höhepunkt der Hochzeit – die Hochzeitnacht!

Zuvor aber gibt es ein von der Familie vorbereitetes festliches Essen aus mehreren Gängen, für die große Hochzeitsgesellschaft.

Vielleicht an die hundert Frauen und Männer verbrachten so drei Stunden: singend, redend, schweigend, Tee trinkend. Immer wieder einmal legt sich jemand hin,

Beide werden in die Kasbah geführt

um ein bisschen zu dösen. Es gibt selbstgemachten Kus Kus mit Fleisch mit einer köstlichen Soße, dazu Brot. Älter Frauen sieht man immer wieder Fleisch in ein Säckchen knapp unter dem Tisch stecken. Diese  Frauen, die aufgrund fehlender Zähne das Fleisch nicht essen können, dürfen ihren Anteil mitnehmen, um ihn zuhause zerkleinert zu verspeisen. Als Nachtisch gab es Früchte, Gebäck und natürlich Tee.

Nach dieser Kräftigung geht es ab in die Betten. Halt, das gilt nicht für alle! Nur das Hochzeitspaar darf die himmlischen Freuden nun erfahren.

Dazu werden beide ins Haus des Bräutigams geführt.

Zum Zeichen der Jungfräulichkeit der Braut darf der Bräutigam das mit Blut getränkte Tuch der Gesellschaft jubelnd zeigen.

Ein Raunen geht durch die Gesellschaft und ab 22 Uhr beginnt eine Disco fürs ganze Dorf und alle, die da kommen möchten.

Es wird ausgelassen gefeiert

Diese Disco findet natürlich im Freien statt. Dazu wird das gesamte Inventar der Gastgeber aus der Kasbah geräumt. Teppich ausgebreitet und alle Sitzgelegenheiten im Freien  aufgestellt. Damit es schön hell wird, wenn die Sonne untergeht, werden Generatoren besorgt und auf das Dach der Kasbah gestellt werden um die Hochzeitsgesellschaft und ihre Gäste ordentlich auszuleuchten.

Eine bestellte Musikgruppe spielt für die Gäste von 22 Uhr bis früh 5 Uhr, ohne Pause

Gesellschaften von über 300 Personen sind hier keine Seltenheit. Nur zu beachten gilt, dass Mann mit Mann tanzt, und Frau mit Frau! Ausnahmen sind nur das Hochzeitspaar selbst und Paare die zur Verwandtschaft gehören und verheiratet sind.

Sängerinnen begleiten die Musiker

Ausgelassene Tanzstimmung bei den Frauen

Frauen und Kinder lauschen der Musik

Alle Kinder sind, wie immer in Marokko, herzlich willkommen.

Kinder aus Ait Ouarzag

3 Uhr nachts werden Mohamed und Fatima in die Kasbah geholt.

 Erfahrene Hennamalerinnen färben nun die  Hände und Füße der beiden mit breiartiger grüner  Henna. Sie malen bedeutsame Muster auf diese Körperstellen. Der grüne Brei bleibt eine ganze Weile auf der Haut, wird dann abgewaschen und erzeugt für ca. 7 Tage eine rote Färbung der gemalten Muster auf der Haut. Dies machen nur verheiratete

Das Brautpaar

Frauen. Man sah an den Reaktionen und an Fatimas Tränen, dass dies eine sehr wichtige und emotionale Szene war.

Anschließend gibt es für beide Milch und Datteln zur Stärkung.

Am 4. Tag da geht es lustig zu. Alle, das Brautpaar, die Kinder und alle Dorfbewohner sind eingeladen, zum Fluss zu gehen.

Einer der Dorfbewohner hat sich die  Djellaba (Kapuzenmantel)  übergestülpt. Nur das Brautpaar kennt seinen Namen. Die Kapuze tief im Gesicht. Gezogen, für keinen erkennbar, schleicht er mit den Dorfbewohnern mit an den Fluss. Kaum ist man am Fluss

Hier werden Milch und Datteln gereicht

angelangt, schon werden Eimerladungen von Wasser herumgespritzt. Jeder macht mit und da kommt so richtig Stimmung auf.

Der „Kapuzenmantelmann“ kommt nun auch noch zur Aktion: In seiner Kapuze hat er Nüsse und Mandeln getragen, die er nun wild zur Freude der Bevölkerung umherwirft. Jeder versucht diese zu erhaschen.

Eine Woche lang wird Besuch empfangen, und die Nachbarn laden der Reihe nach das Paar zu sich ein. Jeden der sieben Tage muss die junge Frau ein neues Kleid tragen. Fatima lebt nun fortan im Haus des Bräutigams. Die Familie von Mohamed besteht aus Vater, Mutter, eine unverheiratete Tochter und  dem größeren verheirateten Bruder mit seinen Kindern.

Die drei Frauen werden nun alle Arbeiten im Haus und in der Oase erledigen, also jeden Tag abwechselnd wieder dieselbe: um 6 Uhr früh mit dem Esel in die Oase reiten, um Futter für die Kühe zu holen. Frühstück machen, die Schafe einige Stunden hüten und dabei Gras sicheln, das Mittagessen kochen, waschen, Holz fürs Brot backen suchen usw. In freier Zeit wird gesalzene Butter hergestellt, die als Notvorrat zehn Jahre und länger hält. Um 18 Uhr gibt es Kaffee, vielleicht ist Besuch da oder man besucht jemanden. Um 22 Uhr Abendessen, dann Abwasch, um 23 Uhr ist Nachtruhe.

Vor dem Hochzeitsfest hat das Paar den offiziellen Ehevertrag unterzeichnet. Darin wird unter anderem festgehalten, wie viel Geld die Frau im Falle einer Trennung erhält. Oft sind es so um die 1000 € - zusätzlich zahlt der Vater für die Kinder, bis sie 18 Jahre alt sind.

Mohamed VI, der  junge König hat mit Fundamentalismus nichts im Sinn. Und seine aus bürgerlichen Haus stammende Frau ist berufstätig – ein gutes Zeichen. Noch eine Generation vorher war es ganz anders: die Frau des Königs, Mutter des jetzigen Königs, trat ganz traditionell nie in der Öffentlichkeit auf, es gab von ihr kein einziges Foto. Heute sind 35% der Lehrstühle an den Universitäten von Frauen besetzt (5% in Deutschland!). Auf der anderen Seite können ca. 68% der Bevölkerung nicht lesen und schreiben, meist Frauen. Der Anteil von Schülerinnen an höheren Schulen beträgt 40%. Eine Welt der vielen Gegensätze. Traditionelle und moderne Werte nähern sich an.

08.02.2024: Heute werden die Vorbereitungen zur Hochzeit getroffen

Heute, Donnerstag, den 8.2.2024 beginnen die technischen Vorbereitungen der Hochzeit.

Das große Festzelt soll aufgebaut werden.

Was mir besonders gefällt, dass die vielen Nachbarn mithelfen, das große Zelt aufzurichten. Ich beteilige mich auch, halte eines der vielen Seile.

Schwere Eisen werden in die Erde getrieben.

Ca. 100 Stühle und viele Tische müssen in das Zelt geräumt werden. Aber viele Hände machen der Arbeit schnell ein Ende.

DA ich ja schon zur Familie gehöre ist mir ein Blick in die Essensvorbereitungen gestattet. Da im Hinterhof werden die Hähnchen eingelegt. Eingelegt in Zitronenscheiben, damit der Geschmack verfeinert wird. Riesige Schüsseln sind voll von Hähnchen.

Die Marokkanischen Eierkuchen werden von den Frauen bereitet und auch schon gebacken. Die Frauen sitzen gemütlich zusammen und frohen Mutes.

Idriss hat mir anvertraut, dass er eigentlich keine große Feier machen wollte. Seine Mutter war der treibende Keil, sie wollte eine Feier.

Ich frage ihm, wie das Kochen der vielen Hähnchen erfolgen soll.

2 Köchinnen von der Schule in Beni Tjjite machen das.

ES ist eine Freude zuzusehen, wie alles Hand in Hand vor sich geht. Die Menschen hier kennen sich im Feiern gut aus. Hunderte Leute zu beköstigen, macht ihnen nichts aus. Überall sind genügend Helfer vorhanden.

 Ich wurde ausgewählt, die Braut abzuholen.

Nun hat man aber entschieden, dass ich lieben als Fotograf agieren soll.

Das ist auch gut, ich bin ein guter Fotograf. Ich denke, dass die Jugend den Alten rausgeworfen hat, da ich kein „HUPER“ und auch nicht so rasant mit dem Auto fahre, als die Jugend.

Wenn man so eine Braut holt, da muss gehupt werden und dann fahren die jungen Leute mit dem Auto um die Wette. Da mache ich nicht mit und das gefällt der Jugend nicht.

So, nun sind wir alle gespannt, was nun passiert.

Eins weiß ich schon, morgen werden die Leute vom Dorf zum Essen eingeladen. Da schaue ich mal vorbei und mache ein paar Fotos.

Viele Grüße von

Wolfgang aus Ait Ouarzag

08.02.2024: Zur Vorbereitung gehört eine Marokko Fahne - der Nationalstolz wird hier groß geschrieben
08.02.2024: Heut wird das Festzelt aufgebaut - Platz für 100 Gäste
08.02.2024: Zuschauer gibt es schon genug
08.02.2024: Auch Zuschauer
08.02.2024: Die Bäckerinnen bereiten die marokkanischen Eierkuchen
08.02.2024: der Bräutigam









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